Kreisgruppe Steinfurt
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Schadstoffhaltiges Wasser in die Ems

10. Juli 2025 | Energiewende, Flüsse & Gewässer, KG Steinfurt, Kohle, Naturschutz, Umweltgifte

Eine Litfasssäule in Ibbenbüren: "Bergbau geht... Probleme bleiben!!" Eine Litfasssäule in Ibbenbüren: "Bergbau geht... Probleme bleiben!!"  (Ulrich Behrens)

In Bergwerken sammelt sich Wasser, dass von oben durch den Boden und von angrenzenden Gebieten in die Gruben eindringt. Dabei löst es Minerale aus dem Gestein, vor allem Salze, aber auch Eisen. Das eindringende Wasser sammelt sich an der tiefsten Stelle eines Bergwerks. Damit unter Tage gearbeitet werden kann, muss das Grubenwasser abgefangen, abgepumpt und abgeleitet werden. Die Pumparbeiten sind sehr energieaufwendig und das abzuleitende Grubenwasser belastet die Umwelt.

Das Bergwerk Ibbenbüren der RAG Anthrazit Ibbenbüren GmbH war eines der zwei letzten deutschen Steinkohlenbergwerke. Seit dem Ende der Steinkohlenförderung im Jahr 2018 müssen die Gruben nicht mehr trocken gehalten werde. Man lässt das Grubenwasser in den Schächten bis auf eine Höhe von 63 m über NN ansteigen. Ab dort soll es durch einen Tunnel über kleinere Fließgewässer der Ems zugeführt werden.  Der Tunnel soll Mitte 2026 fertiggestellt werden.

Schon vor vielen Jahren haben sich in Ibbenbüren Anwohner und interessierte Bürger zur Bürgerinitiative "Bergbaubetroffener im Ibbenbürener Steinkohlerevier" zusammengeschlossen. Sie befürchten, das Grubenwasser könnte mit Schadstoffen wie Sulfat, Chlorid und PCB über geltende Grenzwerte hinweg belastet sein und die Lebensgemeinschaften in den Bachoberläufen massiv gefährden und somit die Umwelt schädigen. Auch werde die EU Wasserrahmenrichtlinie verletzt. Der Bergbau in Ibbenbüren darf keine Ewigkeitslast für die Menschen und die Umwelt sein. Einige Anwohner fürchten, dass Grubenwasser den Untergrund beeinflusst und ihre Häuser beschädigt werden. Die BBI fordert eine plausible Lösung für die Zukunft und reichte 2023 eine Klage gegen die wasserrechtliche Genehmigung beim Verwaltungsgericht Münster ein. Die Entscheidung steht noch aus.

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